Entsorgungsgebiet Wülknitz
Im Jahr 1991 wurde in Lichtensee die vollbiologoische Kläranlage in Betrieb genommen. Sie besitzt eine Kapazität von 3.500 EW. Der Anlage werden die häuslichen Abwässer der Ortsteile Wülknitz, Lichtensee, Streumen, Peritz und Heidehäuser zugeführt. Seit Mitte 2010 auch von Tiefenau. Das Abwasser wird durch ein Belebungsverfahren mit Langzeitbelüftung und gleichzeitiger Schlammstabilisierung biologisch gereinigt. Einfacher ausgedrückt: Den im Wasser lebenden Mikrolebewesen dienen die organischen Schmutzstoffe des Abwasser als Nahrung. Unter Verwendung von Sauerstoff werden sie zu Wasser, Kohlensäure, Stickstoff oder mineralischen Salzen, bzw. in neue Zellsubstanz umgesetzt: das gereinigte Abwasser wird zum Schluss in den anliegenden Steiggraben geleitet.
Entsorgungsgebiet Görzig
Im OT Görzig der Stadt Großenhain wurde im Jahr 1993 eine Kläranlage mit Oxidationsteichen errichtet. Die 1. Ausbaustufe erfolgte für 500 EW. 2001 wurde die Kapazität auf 800 EW erweitert. Zur Zeit sind ca. 450 EW angeschlossen. Die Teichkläranlage besteht aus einem Vorklärbecken zur mechanischen Reinigung und drei nacheinander angeordneten Teichen. Die Teiche haben eine Gesamtfläche von ca. 6000 m² und sind zwischen 1,50 und 1,80 tief. Der 1. Teich wird belüftet. Zwischen den Teichen und in deren Ablaufbereichen sind Untergrundpassagen und Schilfbeete angeordnet, die die Reinigungsleistung verbessern. Die 2 nachgeschalteten Teiche sind unbelüftete Oxidationsteiche, welche die Nachreinigung des vorbehandelten Abwassers übernehmen. Das geklärte Abwasser gelangt anschließend über einen Ablaufschacht und eine Freispiegelleitung in die Kleine Röder.
Entsorgungsgebiet Stroga
Alle bebauten Grundstücke sind im Ortsteil Stroga vollständig an die zentrale Abwasseranlage angeschlossen.
Anfang der 80er Jahre wurde in Stroga die Kläranlage Typ "Stralsund" in Betrieb genommen. Es handelt sich hierbei um eine Kleinbelebungsanlage mit Walzenbelüftung. Sie besteht aus einem außen liegenden Belebungsbecken sowie einem innen liegenden Nachklärteil. Der für den biologischen Abbau der Abwasserinhaltsstoffe notwendige Sauerstoff wird durch eine Belüftungswalze eingetragen. Durch den Bau einer inneren Ringwand mit Durchtrittsöffnungen, der Ausbildung eines Kegels auf der Sohle des inneren Raumes sowie dem Einbau einer schrägen Gleitwand wird ein Nachklärteil in Form einer Schlammtasche geschaffen. Das zufließende Abwasser gelangt in den Belebungsraum, in welchem die Belüftung erfolgt. Nach erfolgtem Klärvorgang fließt das gereinigte Abwasser über eine Ablaufrinne mit Tauchwand in die Ablaufleitung zum Vorfluter, den Elligastbach.
Entsorgungsgebiet Strauch
Die Abwasserbehandlungsanlage in Strauch wurde im Jahr 1997 in Betrieb genommen und verfügt über eine Kapazität von 400 EW. Die Klärtechnologie basiert auf der verfahrenstechnischen Kopplung der Belebtschlammbiologie mit verwirbelbarer "Trägerbiologie". Dabei wird ein Teil der zur Abwasserreinigung erforderlichen Mikroorganismen auf speziell geformten, kleinen schwimmenden Kunststoffkörpern angesiedelt. Die Aufwuchsträger werden in der belüfteten Stufe als Wirbelbett und in der unbelüfteten Stufe als Schwebebett eingesetzt. Durch diese Technologie können auf biologischem Wege gleichzeitig die organischen Stoffe (BBS, CSB) sowie Phosphor- und Stickstoffverbindungen weitgehend eliminiert werden. Das geklärte Abwasser versickert vorort über eine Rohrrigolensickeranlage.
Entsorgungsgebiet Röderaue/Zabeltitz
Zu diesem Entsorgungsgebiet gehören die Ortsteile Frauenhain, Raden, Pulsen und Koselitz der Gemeinde Röderaue sowie die Ortsteile Zabeltitz und Treugeböhla der Stadt Großenhain.
Das Abwasser wird mittels Freispiegel- und Druckleitung zum Hauptpumpwerk in Frauenhain (Nähe Friedhof) transportiert. Dieses Pumpwerk ist mit 2 Pumpen, je 22 KW, ausgerüstet. von diesem Standort aus wird das gesamte Abwasser in die Kläranlage nach Gröditz gepumpt.
Inhaltsstoffe
Schmutzstoffe im Abwasser liegen in gelöster und ungelöster Form sowie als organische Verbindungen (Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate) vor.
Man unterscheidet die Abwasserinhaltsstoffe in:
Zehrstoffe
wie etwa Harnsäure, Glukose. Sie sind biologisch abbaubar und führen bei anaeroben Abbauprozessen zu Geruchsbelästigungen. Die durch diese Stoffe ausgelöste Sauerstoffzehrung kann darüber hinaus zu reduzierten Sauerstoffgehalten in den Gewässern und dadurch beispielsweise zu Fischsterben führen (Eutrophierung).
Nährstoffe
wie etwa Stickstoff- und Phosphorverbindungen, die zur Eutrophierung insbesondere stehender Gewässer führen und auch für verstärktes Algenwachstum in Meeren verantwortlich sind.
Schadstoffe
wie etwa Gifte, Schwermetalle, synthetische organische Substanzen, Bakterien, Pilze, oder Viren, die zu Erkrankungen führen können.
Störstoffe
wie etwa Salze, Fette, Öle, Tone, Sand